Work Is Where Your Home Is?

Home Office: Schreibtisch mit Laptop und Kaffee

Home Office – Arbeiten von zu Hause oder einem beliebigen anderen Ort – hört sich für viele im ersten Moment sehr entspannt an. Die Vorstellung, den Büroschreibtisch gegen das Sofa, und die Arbeitskleidung gegen eine Jogginghose eintauschen zu können, ist in der Tat verlockend. Wer einmal Home Office ausprobiert hat weiß aber, dass genau dort die Fallen liegen. Denn so einfach ist das gar nicht mit dem Arbeiten fern vom Büro. Warum sich Arbeitnehmer für das Home Office entscheiden, wo die Nachteile und Risiken liegen, und wie es aber trotzdem gut funktionieren kann:

 

Es gibt viele Gründe, warum jemand im Home Office arbeiten möchte. Die einen können sich daheim besser konzentrieren und kreativer sein als im Büro, und nutzen das heimische Arbeitszimmer besonders gut für Projektarbeit. Die anderen wollen allgemein mehr Zeit für ihre Kinder haben oder verwenden das Homeoffice als Alternative zur Elternzeit. Und wer einen weiten Arbeitsweg hat, kann sich so einige Stunden im Auto und viel Staustress sparen. Wenn das Unternehmen auch mitspielt, steht dem Erfolg im Home Office doch eigentlich nichts mehr im Wege. Oder?

Home Office To Do Liste

 

Wenn Du weniger schaffst und trotzdem nur noch arbeitest

Das Home Office bietet seine ganz eigenen Herausforderungen. Der Bürolärm mit klingelnden Telefonen, Kaffeediskussionen und häufigen Unterbrechungen fällt hier zwar weg, die Ablenkungen werden aber nicht weniger. Ob das Kind, der Partner, das Haustier, oder Familie und Freunde, die Dich jetzt ganz selbstverständlich als jederzeit zur Verfügung stehend betrachten. Vieles kann Dich im Home Office von der Arbeit abhalten. Zu guter Letzt auch Du selbst. „Nur noch schnell XY erledigen, dann fange ich an!“ Und auf einmal ist schon der ganze Vormittag vorbei. Das passiert besonders schnell, wenn die Arbeitszeiten im Home Office nicht vom Unternehmen festgelegt sind. Hier ist eine Menge Selbstdisziplin und Motivation gefragt.

Eine weitere Schwierigkeit neben der Ablenkung durch Mitmenschen, Haushalt und Katzenvideos liegt in der Grenzsetzung zwischen Arbeit und Freizeit. Je mehr den Tag über zwischendurch kurz erledigt wird, desto weiter schiebt sich oft der Feierabend nach hinten. Irgendwann müssen die Aufgaben ja auch erledigt werden. So kann es passieren, dass Du zwar schon früh mit der Arbeit angefangen hast, aber dann trotzdem noch abends um zehn Uhr am Schreibtisch sitzt. Wenn eigentlich immer noch irgendetwas zu tun ist, fällt richtiges Abschalten schwer.

 

Ist das Home Office etwas für mich?

Das heißt natürlich alles nicht, dass das Home Office für jeden ungeeignet ist. Nicht wenige Arbeitnehmer und Selbstständige nutzen diese Arbeitsform sehr erfolgreich. Du solltest nur der Typ dafür sein. Wer Probleme mit fokussiertem Arbeiten hat, sich leicht ablenken lässt und relativ schwer selbst motivieren kann, der wird im Home Office dauerhaft eher nicht glücklich werden. Wenn Du dich selbst aber sehr gut organisieren kannst und Dir selbst auch die richtigen Grenzen setzen kannst, dann bietet das Home Office zahlreiche Vorteile.

Home Office Schreibtisch

 

Tipps für erfolgreiches Arbeiten im Home Office

Mit den richtigen Rahmenbedingungen und einigen Regeln und Gewohnheiten kann das Home Office zu einem guten Arbeitsplatz werden. Die wichtigsten Tipps im Überblick:

  • Ein separates Arbeitszimmer

Die Trennung zwischen Freizeit und Arbeit wird am besten räumlich unterstützt. Ein separates Arbeitszimmer hilft bei der Umstellung in den ‚Arbeitsmodus‘, schützt vor Ablenkungen und hilft dabei, fokussiert arbeiten zu können. Bei wem die Einrichtung eines eigenen Arbeitszimmers wohnungsbedingt nicht möglich ist, der ist mit einem möglichst ruhigen Ort und großer Arbeitsfläche auch schon gut beraten. Eine gute Alternative können auch Coworking Spaces sein.

  • Jogginghose weglassen

Nicht nur passende räumliche Bedingungen, sondern auch die eigene Kleidung hilft bei der mentalen Umstellung. Also besser nicht in Jogginghose oder Pyjama an den Schreibtisch setzen, sondern ziehe Dich bevor Du mit der Arbeit loslegst am besten so an, wie Du es auch für das Büro tun würdest.

  • Routinen entwickeln

Das betrifft sowohl die Arbeitszeiten als auch die Arbeitsabläufe. Am besten ist es, wenn Du deine Hochphasen des Tages kennst und sie entsprechend ausnutzen kannst. Hier kannst Du am Anfang aber auch ein bisschen experimentieren und herausfinden, wann Deine idealen ‚Bürozeiten‘ sind und wie Du Deine priorisierten Aufgaben am sinnvollsten organisierst. Ein guter Tipp ist zum Beispiel, die drei wichtigsten und schwierigsten ‚Brocken‘ direkt am Morgen abzuarbeiten. Das Buch Getting Things Done gibt dazu zahlreiche, hilfreiche Tipps.

  • Ablenkungen beseitigen

Ablenkungen sind zum einen viele private Gegenstände im Arbeitsbereich, als auch die zahllosen Versuchungen des Internets. Wenn Du Dich nicht nur auf Deine eigene Selbstdisziplin verlassen möchtest,  kannst Du Produktivitätskiller wie Facebook und Youtube mit Browser Add-Ons wie StayFocusd für bestimmte Zeiten sperren.

  • Klare Kommunikation

Damit es durch das Homeoffice zu keinen Missverständnissen oder ähnlichem kommt, braucht es eine gute Kommunikation mit dem Arbeitgeber und auch jedem direkten Kollegen und Mitarbeiter. Du solltest also mit deinem Unternehmen genaue Absprachen haben. Auch wichtig ist eine deutliche Übereinkunft mit Familie und Freunden. Es muss klar sein, dass Du zwar zu Hause, aber trotzdem richtig bei der Arbeit, und deshalb nicht dauernd verfügbar bist. So lassen sich Unstimmigkeiten und Unterbrechungen vorbeugen.

 

Natürlich sehen die Probleme bei jedem ein kleines bisschen anders aus, und auch die besten Lösungen sind oft individuell. Einen schönen Bericht darüber, wie das Home Office bei Alexandra Zykunov aussieht und wie sie mit den Herausforderungen umgegangen ist, findest Du auf EDITION F.

 

Um wirklich wissen zu können, ob Arbeiten im Home Office etwas für Dich ist, musst Du es wahrscheinlich einmal ausprobiert haben. Vielleicht wartet ja sogar ein überraschender Produktivitätsschub auf Dich? Oft sind zwei oder drei festgelegte Bürotage die Woche auch eine gute Lösung. Und falls es trotz unserer Tipps doch so enden sollte wie im folgenden Video, dann kannst Du ja immer noch wieder zurück ins Büro.

 

 


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