Bevor man mit der Jobsuche richtig starten kann, gilt es den Lebenslauf auf den aktuellen Stand zu bringen. Das beinhaltet nicht nur die beruflichen Etappen in chronologischer Reihenfolge aufzulisten, sondern auch das Bewerbungsfoto, die Qualifikationen und Referenzen zu aktualisieren.
Jeder zweite Personaler informiert sich in sozialen Netzwerken über den Bewerber
Die durch den Digitalverband “Bitkom” in Auftrage gegebene Aris-Umfrage hat ergeben, dass von 408 Personalverantwortlichen 46% nach dem Bewerber im Internet suchen. Personaler informieren sich neben der fachlichen Qualifikation auch über Äußerungen zu Fachthemen und lesen Kommentare zum letzten Arbeitgeber sowie Wettbewerbern. Als Bewerber sollte man besonders Widersprüche zwischen dem Profil auf XING und der Bewerbung vermeiden. In der Umfrage gaben Personaler widersprüchliche Angaben als häufigsten Absagegrund an. Die Optimierung von beruflichen Profilen wie XING oder LinkedIn lässt sich schnell vornehmen. Sofern man über keine Programmier- bzw WordPress-Kenntnisse verfügt, kann man sich über about.me zusätzlich eine eigene Webseite gestalten.
XING-Profil optimieren: Deine Visitenkarten im Web
Instagram, Facebook, Twitter und der eigene Blog werden von den meisten Bewerbern täglich genutzt und auf einem aktuellen Stand gehalten. Das XING-Profil wird hingegen einmal angelegt und dann vernachlässigt. Und das obwohl XING laut Statista mit 28,2%, nach Facebook und YouTube, zu den meistgenutzten sozialen Netzwerken 2015 im deutschsprachigen Raum zählt. Mit unseren Tipps lässt sich das eigene Businessprofil schnell optimieren.
1. XING-Portfolio: Das kreative Selbstmarketing
Unter den Profildetails kann man im XING-Portfolio verschiedene Module anlegen und nach Belieben anordnen. Eine sehr kreative Art, um die persönlichen Stärken mit Bildern, Texten, Videos und Dokumenten zu präsentieren. Das Portfolio eignet sich nicht nur für kreative Berufsgruppen. Anwältin Julia Giersch zeigt, wie man die bisherigen beruflichen Etappen strukturiert beschreibt und die beruflichen Ziele definiert.
XING ordnet verstärkt 3 Elemente in einer Reihe an bzw. in Kachel-Optik. Daher macht es Sinn die Bilder und Texte in Form von Grafiken aufeinander abzustimmen. Die Grafiken sollten eine Mindestabmessung von 190px x 190px aufweisen. PR-Beraterin und Texterin Constanze Wolff hat beispielsweise ihr Logo mit eingebunden. Im Text kann man natürlich auch zur eigenen Webseite verlinken.
XING-Expertin Angela Fechner erklärt in ihrem Video-Tutorial wie man ganz einfach ein Video in das Portfolio integrieren kann. Die Videoeinbindung steht nur Premium-Usern zur Verfügung.
2. Gruppen – Berufliche Themen teilen und diskutieren
Ein wichtiger Tipp ist es, sich gezielt in Gruppen aktiv zu werden und sich an Fachdiskussionen zu beteiligen. So kann man leicht bestehende Kontakte vertiefen und schnell neue Kontakte knüpfen. Durch die Gruppen zeigt man sich auch für welche Themen man sich interessiert und in welchen Bereichen man sich gerade weiterbildet. Dabei zählt natürlich die Qualität und nicht die Quantität der Gruppen und Beiträge. Zu viele Foreneinträge können für den Personaler auch ein Zeichen sein, dass man die eigene Arbeit nicht so ernst nimmt.
3. Die beruflichen Etappen
Für Personaler und Headhunter besonders interessant: der XING-Lebenslauf. Hier gilt es alle beruflichen Stationen zu beschreiben und Lücken im Lebenslauf zu füllen z.B. Auslandpraktikum oder Work and Travel. Neben dem Jobtitel und der Verlinkung des Arbeitgebers, sollte man spezifische Kenntnisse beschreiben, die man während der Tätigkeit erlangt hat. Zudem sollte Freelancer-Tätigkeiten angeben und Arbeitsproben sowie Referenzprojekte verlinken.
4. “Logged-out Profil” – Schneller gefunden werden
Besonders vielen Anfängern und Nutzern, die vor Jahren ihr XING-Profil erstellt haben, ist nicht bewusst, dass ihr Profil möglicherweise nur wenigen sichtbar ist und dadurch Nachteile entstehen können. In Zeiten des Selbstmarketings wird empfohlen das eigene Profil für alle Besucher sichtbar zu machen, auch wenn diese User nicht bei XING angemeldet sind. So verpasst man nicht die Möglichkeit wichtige Kontakte zu knüpfen. Zudem können Suchmaschinen wie Google das Profil finden. Welche Informationen öffentlich sein sollen, kann man in den XING-Einstellungen unter dem Reiter “Privatsphäre” festlegen. Es kann auch eingestellt werden, ob alle Mitglieder Nachrichten schreiben dürfen.
5. Die Kurzbeschreibung
Hier kann man konkret beschreiben wie man sich den zukünftigen Job vorstellt, welche Unternehmensform man bevorzugt und wie man die eigenen Stärken einbringen möchte.
Hier ein Beispiel für die Kurzbeschreibung eines selbstständigen Online Marketing Managers:
“Als erfahrener und kreativer Online Marketing Profi habe ich ein Ziel: Ihre Kampagnen unter Einsatz der neuesten Techniken kontinuierlich optimal auszurichten. Dabei ist mir unternehmerisches Mitdenken und eine kreative Herangehensweise gleichermaßen wichtig. Für unseren gemeinsamen Erfolg.”
6. Ich biete
Der beste Platz für das Selbstmarketing. Es zählt wieder Qualität anstatt Quantität. Was sind die eigenen Stärken und welche Fähigkeiten heben einen von anderen Bewerbern positiv hervor? Bei der Eingabe auf fachliche und sachliche Schlagwörter achten und per Drag & Drop bei den Top-Fähigkeiten platzieren. XING nutzt diese Angaben unter „Ich biete“ und man erhält passende Event-, Job-, Gruppen- und Kontaktvorschläge. Man kann auch gern Begriffe wie Kreativität einbringen. Auf sehr allgemeine Soft Skills, wie z.B. Teamfähigkeit, sollte man hingegen verzichten, da diese von Personalern vorausgesetzt werden.
7. Ich suche
Wie im Bereich “Ich biete” kann man hier konkrete Schlagwörter eingeben, die dem Personaler oder neuen Kontakte einen kompakten Eindruck vermitteln können, ob man für die jeweilige Firma oder den Freelancer-Job geeignet ist. Besonders Jobsuchende sollten hier mehr schreiben als nur: Suche neue berufliche Herausforderungen.
Angela Fechner hat sich beruflich auf die Optimierung von XING-Profilen spezialisiert und ihre Suche dementsprechend angepasst.
8. Das Profilfoto
Das Profilbild vermittelt dem Besucher einen ersten Eindruck. Mit einem Lächeln vermittelt man einen sympathischen und kompetenten Eindruck. Das Foto sollte von einem professionellen Fotografen aufgenommen worden sein. Am besten im Halbprofil, sodass die Schulterpartie zu sehen ist. Da das Foto in XING links angeordnet ist, sollte man auf dem Foto in Blickrichtung rechts schauen. Unabhängig davon, ob man sich für ein Farbfoto oder ein Schwarz-weiß Portraitfoto entscheidet, der Hintergrund sollte hell und nicht zu unruhig sein. Das optimale Format für das quadratische Profilbild ist 1024 x 1024 Pixel.
Mit diesen Tipps sollte es Dir schnell gelingen dein Businessprofil auf den aktuellen Stand zu bringen. Im Anschluss einfach den XING oder LinkedIn Lebenslauf in die truffls App importieren und neue Jobs per Swipe entdecken.
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