Jede Woche führen wir über unseren Instagram-Account eine neue Umfrage durch, die mit einem psychologischen Phänomen zusammenhängt. Neben der Auswertung Eurer Antworten posten wir eine knappe Erklärung der jeweiligen Phänomene hier auf unserem Blog.
Heute bei #VoiceOfTruffls: Der Benjamin-Effekt.
“In Deinem Alter kann man eben noch keine großen Sprünge erwarten”, haben vielleicht schon einige von Euch gehört. Nervt, oder? Der Benjamin-Effekt beschreibt den Umstand, dass Menschen aufgrund ihres bloßen Alters schlechtere Beurteilungen bekommen, als ältere Angestellte.
Mit dem in der letzten Woche an dieser Stelle vorgestellten Benjamin-Franklin-Effekt hat das Ganze herzlich wenig zu tun – auch, wenn sich die beiden Effekte namentlich so sehr ähneln. Der Benjamin-Effekt ist eher mit dem Golem-Effekt vergleichbar, bei dem es um Erwartungshaltungen und selbsterfüllende Prophezeiungen geht. Eine Vorgesetzte oder ein Vorgesetzter beurteilt im Benjamin-Effekt nach dem Alter und nicht nach den tatsächlich erbrachten Leistungen. Dieses Denkmuster führt zu einem der häufigsten Fehler in der Personalbeurteilung. Frei nach dem Motto: “Wer so jung ist, kann noch gar nicht wissen, wie es richtig geht”.
Aus diesem Grund sei immer dazu geraten, sich auf Beurteilungsgespräche gut vorzubereiten und erbrachte Leistungen im Kopf zu haben: Man darf ruhig widersprechen oder nochmal genau nachfragen, wie eine Beurteilung zustande gekommen ist und sich im Fall der Fälle auch eine zweite Meinung einholen.
Wer jedoch sieht, dass das Senioritätsprinzip (“Alter vor Leistung”) im Unternehmen einen zu hohen Stellenwert genießt, sollte sich in Hinblick auf seine Karriereleiter vielleicht nach einem neuen Arbeitgeber umsehen – wenn die Geduld zum Aufstieg fehlt ??
Rausschmeißer:
Wer gut ausgebildet ist und schnell aufsteigen will, sollte unserer Meinung nach die Chance dazu bekommen. Wenn Du Dir zutraust eine höhere Stufe auf der Karriereleiter zu erklimmen, lass Deine Erfahrung und Deine Skills einfach anonym bewerten! Bei uns werden grundsätzlich kein Geschlecht, keine Herkunft und kein Alter in der Bewerbung angezeigt. Der Personaler auf der anderen Seite der App sieht nur Deinen eingetragenen Lebenslauf und entscheidet auf dieser Grundlage, ob Du für den Job geeignet bist. Probier es ruhig Mal aus! (Und keine Sorge um deinen jetzigen Arbeitgeber – Namen sind bis zum Match bei uns natürlich auch absolut tabu ? )